Holz.Stahl.Digital – Ein neues Quartier für modernes Wohnen und Arbeiten in Kreuztal


Ort
Kreuztal

Art
Städtebauliche Quartiersentwicklung

Auslober
Stadt Kreuztal

Flächenplanung
Schellenberg + Bäumler Architekten, Dresden
Studio grüngrau, Düsseldorf

Objektplanung Gebäude:
caspar.

Wettbewerb
1. Preis

Bilder
Schellenberg + Bäumler Architekten / caspar. / Studio grüngrau




Lebendiges, autonomes Stadtquartier statt Industriebrache in Kreuztal: Auf dem ehemaligen Areal der Bender-Ferndorf Rohr GmbH soll im Rahmen der Südwestfalen-REGIONALE 2025 eine attraktive Stadterweiterung mit Modellcharakter entstehen, die modernes Wohnen, Arbeiten und Kultur inmitten hochwertiger Freiräume vereint. Sie versteht sich als Beitrag zum „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Kreuztal-Mitte“, das die Innenstadt Kreuztals in die Zukunft führen soll. Im Zentrum steht dabei der Projekttitel „holz.stahl.digital“ mit dem gleichzeitig die Fokussierung des zukünftigen Quartiers einhergeht: ‚Holz‘ – der zentrale nachhaltige Werkstoff; ‚Stahl‘ – das identitätsprägende Material und ‚digital‘ – die konzeptuelle Perspektive eines modernen Quartiers.

Im Fokus der Neugestaltung des Quartiers stehen die vielseitigen Bedürfnisse unterschiedlicher sozialer Schichten und deren Anforderungen an Wohnformen. Neben Ein- und Mehrfamilienhäusern entstehen hier daher auch moderne Typen wie Tiny Houses oder gemeinschaftliches Wohnen. 

Das städtebauliche Konzept folgt drei lokalen Charakteristiken: die Nähe zu den Naherholungsräumen sowie zum Stadtzentrum, die unmittelbare Lage am Ferndorfbach als quartiersprägenden Bezugsraum und die Historie des beeindruckenden ehemaligen Industriestandortes mit seinen identitätsstiftenden Altbauten als Ressource. Diese werden zudem umgebaut und umgenutzt. 

Die Tonnendachhalle wird erhalten und zum multifunktionalen Ort für Kultur, Freizeit und Events umgenutzt. Der eindrucksvolle Innenraum bleibt somit erlebbar. Die Fassade öffnet sich großzügig zum Quartiersplatz, der Innenraum weitet sich zum Außenraum und bespielt diesen. Nebenräume wie Sanitär-, Lager- und Küchenbereiche werden im ehemaligen Verwaltungsgebäude untergebracht. Dieses wird zum Co-Working mit Makerspace, Konferenz- und Besprechungsraum mit anmietbaren Gäste-Appartements umgebaut. Auch die Hallen westlich der Tonnendachhalle werden teilweise erhalten. Als geschichtliche Spuren bilden sie flexibel nutzbare Raumressourcen: zum Beispiel als Quartiersgarage mit Mobilitätsstation oder Blockheizkraftwerk mit Lagerflächen. 

Die Neubauten, Reihen- und Doppelhäuser in geschlossener Randbebauung, werden in Holz- bzw. Holzhybridbauweise realisiert. Elemente aus Cortenstahlblech gliedern die Fassaden und setzen den vormaligen Bender-Werken eine Reminiszenz. Intelligente, vielfältige und robuste Grundrisse sorgen für ein hohes Maß an Flexibilität. 

Im Entwurf bilden Gebäudebestand, Freiraum und zentraler Quartiersplatz den übergeordneten Rahmen für die Entwicklung des Stadtviertels. Ein alltagstauglicher, gebrauchsfähiger öffentlicher Raum dient den Bewohnern und Besuchern zur Entwicklung lebendiger Nachbarschaften und bildet zugleich die Kulisse und den qualitätsvoll gestalteten Übergang zwischen den unterschiedlich genutzten Quartiersbereichen und zur Bachlandschaft. Diese weitet sich über Lichtungen tief in die Baufelder. Die unterschiedlichen Baustrukturen gruppieren sich als Wohnhöfe darum. Alle Gebäude, auch die an den lärmbelasteten Rändern, partizipieren am Lagewert des Naturraumes Ferndorfbach.

Ein Entwurf von Schellenberg + Bäumler Architekten (Dresden), caspar. und Studio grüngrau Landschaftsarchitektur (Düsseldorf)



„Mit einem sensiblen Blick auf die Eigenarten und Qualitäten des Ortes und seinen prägenden Elementen zeichnet der Entwurf ein beeindruckendes Zukunftsbild für den ehemaligen geschichtsträchtigen Industriestandort am Ferndorfbach.“




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