1. Preis für ein neues Quartier in Kreuztal anlässlich der Südwestfalen-REGIONALE 2025



04.11.2021

Im nichtoffenen Wettbewerb für ein nachhaltiges, lebendiges Stadtquartier in Kreuztal hat sich der gemeinsame Entwurf von Schellenberg + Bäumler Architekten (Dresden), caspar. und Studio grüngrau Landschaftsarchitektur (Düsseldorf) unter zehn eingereichten Beiträgen erfolgreich durchsetzen können. 
Auf dem ehemaligen Areal der Bender-Ferndorf Rohr GmbH soll im Rahmen der  Südwestfalen-REGIONALE 2025 eine attraktive Stadterweiterung mit Modellcharakter entstehen, die modernes Wohnen, Arbeiten und Kultur inmitten hochwertiger Freiräume vereint. Sie versteht sich als Beitrag zum „Integrierten Entwicklungs- und Handlungskonzept Kreuztal-Mitte“, das die Innenstadt Kreuztals in die Zukunft führen soll. Im Zentrum steht dabei der Projekttitel „holz.stahl.digital“ mit dem gleichzeitig die Fokussierung des zukünftigen Quartiers einhergeht: ‚Holz‘ – der zentrale nachhaltige Werkstoff; ‚Stahl‘ – das identitätsprägende Material und ‚digital‘ – die konzeptuelle Perspektive eines modernen Quartiers.

Im Fokus der Neugestaltung des Quartiers stehen die vielseitigen Bedürfnisse unterschiedlicher sozialer Schichten und deren Anforderungen an Wohnformen. Neben Ein- und Mehrfamilienhäusern entstehen hier daher auch moderne Typen wie Tiny Houses oder gemeinschaftliches Wohnen. Daher war im Wettbewerbsprozess die Bürgerbeteiligung maßgeblich. Anlässlich eines Tages der Offenen Tür auf dem Gelände hatten im August 2020 etwa 300 Bürgerinnen und Bürger Ideen eingereicht, die von den Wettbewerbsteilnehmern berücksichtigt wurden. 

Das städtebauliche Konzept folgt drei lokalen Charakteristiken: die Nähe zu den Naherholungsräumen sowie zum Stadtzentrum, die unmittelbare Lage am Ferndorfbach als quartiersprägenden Bezugsraum und die Historie des beeindruckenden ehemaligen Industriestandortes mit seinen identitätsstiftenden Altbauten als Ressource. Diese werden zudem umgebaut und umgenutzt. 

Die Tonnendachhalle wird erhalten und zum multifunktionalen Ort für Kultur, Freizeit und Events umgenutzt. Der eindrucksvolle Innenraum bleibt somit erlebbar. Die Fassade öffnet sich großzügig zum Quartiersplatz, der Innenraum weitet sich zum Außenraum und bespielt diesen. Nebenräume wie Sanitär-, Lager- und Küchenbereiche werden im ehemaligen Verwaltungsgebäude untergebracht. Dieses wird zum Co-Working mit Makerspace, Konferenz- und Besprechungsraum mit anmietbaren Gäste-Appartements umgebaut. Auch die Hallen westlich der Tonnendachhalle werden teilweise erhalten. Als geschichtliche Spuren bilden sie flexibel nutzbare Raumressourcen: zum Beispiel als Quartiersgarage mit Mobilitätsstation oder Blockheizkraftwerk mit Lagerflächen. 

Die Neubauten, Reihen- und Doppelhäuser in geschlossener Randbebauung, werden in Holz- bzw. Holzhybridbauweise realisiert. Elemente aus Cortenstahlblech gliedern die Fassaden und setzen den vormaligen Bender Ferndorf Werken eine Reminiszenz. Intelligente, vielfältige und robuste Grundrisse sorgen für ein hohes Maß an Flexibilität. 

„Die Vorgaben aus der Wettbewerbsbeschreibung wurden in vorbildlicher Weise erfüllt“, zeigt sich Walter Kiß, Kreuztals Bürgermeister von den eingereichten Beiträgen begeistert. „Mit einem sensiblen Blick auf die Eigenarten und Qualitäten des Ortes und seinen prägenden Elementen zeichnet der Entwurf ein beeindruckendes Zukunftsbild für den ehemaligen geschichtsträchtigen Industriestandort am Ferndorfbach.“ lobt die Jury den Gewinnerentwurf. 


Ein Entwurf von Schellenberg + Bäumler Architekten (Dresden), caspar. und Studio grüngrau Landschaftsarchitektur (Düsseldorf)

Weitere Informationen zum Projekt Bender-Hofgärten Kreuztal

Visualisierung: Schellenberg + Bäumler Architekten 

 



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