Medienarchitektur 4.0:
Ein Haus als lebendiger Social-Media-Kanal –
das Medienhaus für die Verlagsgruppe Handelsblatt



25.07.2017

Medienarchitektur 4.0: Ein Haus als lebendiger Social-Media-Kanal –
das Medienhaus für die Verlagsgruppe Handelsblatt

„Architektur muss die Vision haben, wie Digitalisierung die Medienwelt weiter verändern wird“, sagt Caspar Schmitz-Morkramer. Mit „La Tête“ plant er ein auf Zukunft gerichtetes Medienhaus, das die Verlagsgruppe Handelsblatt Ende 2017 beziehen wird. Die Barcode-Fassade mit integriertem Megascreen erzählt nicht nur von der Digitalisierung der Medienwelt, sie macht „La Tête“ zu einem lebenden Social-Media-Kanal.

Die Zukunft der Medien liegt in den Städten. Dort erreichen uns Botschaften über Screens, Tablets oder via Handy. Verlage sollten deshalb dort sein, wo der Content vom Bürger produziert wird, fand die Verlagsgruppe Handelsblatt, als sie sich für das neue Gebäude der Architekten meyerschmitzmorkramer entschied, das mitten im quirligen Stadtteil Düsseldorf-Pempelfort unter der Projektentwicklung von Aurelis entsteht.

„Architektur muss die Vision haben, wie Digitalisierung die Medienwelt weiter verändern wird“, ist Caspar Schmitz-Morkramer überzeugt. „Menschen lesen Bücher auf dem E-Reader oder nutzen Comics als Erklärungshilfe, dieser Paradigmenwechsel hat die Medien tiefgreifend transformiert.

Es entstehen völlig neue Formate, die in keine der traditionellen Kategorien passen. Wir haben Redaktionslayouts entwickelt, die auf die Veränderungsprozesse der Medien variabel reagieren“.

Die Öffnung des Verlagsgebäudes für die Menschen war ein zentrales Thema so wie der 80 Quadratmeter große Megascreen, über den man den Content, der in der Verlagsgruppe Handelsblatt produziert wird, ablesen kann. Er ist von der stark frequentierten Franklinbrücke aus zu sehen und für rund 280.000 Bahnreisende, die täglich in den Düsseldorfer Hauptbahnhof einrollen, ein entscheidender Kommunikationskanal.

Auch die Barcode-Fassade reflektiert die Digitalisierung der Medienwelt, die ausgefeilte Lichttechnik und der Skygarden komplettieren das Bild neuster Technologie mit der klaren Form des Verlagsgebäudes.

Große Verlagshäuser in Aufbruch-Stimmung

Nicht nur die Verlagsgruppe Handelsblatt, auch der Süddeutsche Verlag, Axel Springer oder die Funke Medien weiten ihre Geschäftsfelder aus und sind in Aufbruch-Stimmung, wenn es um die Kombination von aussagekräftiger Architektur und medialen Inhalten geht. Vorbildfunktion haben Medienkonzerne wie Google oder das neue Apple-Headquarter, die für Kreativität und das Bild von der offenen Arbeit im Team stehen.

Auch das Axel Springer-Verlagsgebäude in Berlin zeigt künftig den Sprung von der analogen in die digitale Welt durch ein 30 Meter hohes Atrium, das sich zur Stadt öffnet. Ein anderes Beispiel wird die bis Ende 2017 fertig gestellte Unternehmenszentrale von Funke Medien in Essen sein, die bewusst Offenheit ausstrahlen will und sich mit den Farbtönen Schwarz, Weiß und Silber an den Prozess des Druckens anlehnt.

Digitalisierung hat neue Räume geschaffen

„Das Image der Verlagshäuser hat sich gewandelt; sie sind nicht mehr geschlossen und strahlen Macht aus, sondern verstehen sich als Bestandteil der Gesellschaft, als Kommunikationslandschaften. Somit hat die Digitalisierung nicht nur die Medienwelt editiert, sondern auch neue Raumstrukturen geschaffen“, so Caspar Schmitz-Morkramer.

Für das Handelsblatt entwickelte meyerschmitzmorkramer auf 23.800 qm die charakteristische, 30 Meter hohe kubusartige Gebäudegeometrie. Ein Spiel mit Volumen und Flächen, die verschiedene Bürotypologien möglich machen. Der Mix aus sechs Vollgeschossen, einem Staffelgeschoss und zwei Untergeschossen bietet Optionen für Open Spaces, Einzel-, Zweier- und Gruppenräume, sowie Kombilösungen. Raumanordnungen für alle denkbaren Formen neuer Medienproduktion. Layouts, die offenen Austausch und Kommunikation ermöglichen, aber nach Bedarf verwandelbar sind.

„Wichtig war für uns, einen Ort für kreativ arbeitende Menschen zu schaffen, der sich immer wieder verändern darf“, sagt Caspar Schmitz-Morkramer. Im Fall der Verlagsgruppe Handelsblatt wurden neben Open Spaces auch Rückzugsmöglichkeiten gewünscht. „La Tête“ beantwortet es mit ruhigen Innenhöfen und in die Fassade eingehängten Cubes, die zur Konzentration einladen. Zum Gebäude zählt auch der über 600 qm große Skygarden, der für alle Mitarbeiter und für Veranstaltungen gedacht ist. Ein Atrium und eine „Town Hall“ für Events markieren entsprechend die öffentlich zugänglichen Bereiche.

„Unser Leitmotiv – ein Medienhaus in Bewegung – wird in dieser Architektur erlebbar.“

Die detaillierten Architekturplanungen überzeugten die Verlagsgruppe Handelsblatt sofort. Gabor Steingart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Verlagsgruppe Handelsblatt: „Wir haben ein Gebäude mit Außenwirkung gesucht und waren sofort begeistert von der markanten Barcode-Fassade mit seiner offenen Architektur, die auch die Außenräume integriert. Die Innenarchitektur mit modernsten Konferenz- und Kommunikations-bereichen ermöglicht Sichtbezüge, offene Zonen und kurze Wege. Dies schafft Nähe, Synergien und erleichtert die Kommunikationsprozesse. Unser Leitmotiv – ein Medienhaus in Bewegung – wird in dieser Architektur erlebbar.“


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