Stadtreparatur auf minimaler Grundfläche



19.02.2021

Mit dem Büro- und Geschäftshaus Vertikum entsteht in Düsseldorf eine höhere Dynamik zwischen Kö-Bogen-Tunnel und Platz der Deutschen Einheit.

Der erste Blick aus dem neu angelegten Kö-Bogen-Tunnel in Richtung Düsseldorfer Innenstadt fällt künftig auf die dynamischen Rundungen des Vertikums. Durch die veränderte Verkehrsführung erlangt die Lage des gerade einmal 548 m2 großen Eckgrundstücks an der gut frequentierten Berliner Allee eine ganz neue Präsenz.

Zugleich wird das neue Gebäude in direktem Dialog mit der denkmalgeschützten Johanneskirche von 1875 und dem Justizministeriums NRW stehen. Hier gilt es, einfühlsame Stadtreparatur zu betreiben. Mit dem 1. Preis in einem qualitätssichernden Verfahren erhielt caspar. 2017 den Planungsauftrag für ein neungeschossiges Büro- und Geschäftshochhaus auf einem trapezförmigen Grundriss. Mit diesem Entwurf, der die bestehenden Formen und Strukturen des Standorts aufgreift, wird das Areal zwischen dem Martin-Luther-Platz, der Berliner Allee und dem Platz der Deutschen Einheit städtebaulich räumlich gefasst und neu gegliedert.

Die Fassade ist geprägt von Strukturen aus hochwertigem Naturstein und großzügigen Fensterflächen in einem ruhigen, gleichmäßigen Rhythmus. Während die Vertikale des Hochhauses durch die Leichtigkeit vermittelnde Formensprache der tragenden Stützengeometrie betont wird, greifen umlaufende, filigran ausgearbeitete Natursteinbänder den eleganten Schwung und die harmonische Linienführung des Gebäudes auf. Zudem verdeutlichen sie die Zweigeschossigkeit des Sockelgeschosses und die Krone des Baukörpers. Die Formensprache der gerundeten Gebäudekanten findet sich konsequent in der vertikalen Stützenverkleidung wie auch in den gebogenen Fenstergläsern wieder. Hier stehen dunkle, filigrane Aluminium-Rahmen in einem lebendigen Kontrast zu der hellen, homogenen Steinfläche. Über alle Geschosse hinweg gewähren wohldimensionierte Fensterflächen großzügige Ein- und Ausblicke.

Ganz im Sinne des Maßstabs Mensch eint das Vertikum einen attraktiven Nutzungsmix aus Büro- und Einzelhandel. So ist im Erdgeschoss eine flexible Nutzung für Handel oder Konferenzen vorgesehen, rund 45 Fahrradstellplätze ergänzen das Angebot. Im Untergeschoss befinden sich neben der Haustechnik barrierefreie Sanitäranlagen. Die rund 4.200 m2 Fläche der oberen Geschosse bieten moderne Büroräume mit herausragender Aufenthaltsqualität. Nach außen zu öffnende, regelmäßig angeordnete Fenster machen eine individuell regulierbare natürliche Lüftung in allen oberen Geschossen möglich. Darüber hinaus optimiert ein innenliegender Sonnenschutz aus Lamellen, der unabhängig von der Windsituation genutzt werden kann, die Lenkung des Tageslichts. Im siebten Obergeschoss, wo das Bürogebäude die Höhe der direkten Nachbarbebauung überschreitet, springt die Fassade über Rundungen zurück. Hier entsteht eine 115 m2 große, spektakuläre Dachterrasse mit Ausblicken über die Stadt und auf die Johanniskirche.

Die Fertigstellung des Vertikums ist im September 2022 geplant. Realisiert wird das Projekt von Projektentwickler Freundlieb gemeinsam mit der Convalor Projektpartner GmbH.

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