Entwickle die europäische Stadt



29.04.2019

Zwei Wettbewerbssiege in Bonn und eine behutsame Revitalisierung in Hamburg.

"Wir formen unsere Gebäude, danach formen sie uns", sagte Winston Churchill.

Noch immer sind viele Städte durch den schnellen Wiederaufbau gekennzeichnet. Gefordert sind gute Ideen und Initiativen für die notwendigen Stadtreparaturen und den Weiterbau unserer Städte. Eine spannende Herausforderung für die Architekten von caspar.schmitzmorkramer. Der Leitidee der europäischen Stadt zu folgen, bedeutet für sie: „Städte mit Leben, menschlichem Maßstab und neuen Plätzen für ein spannendes Miteinander zu entwickeln.“


Nachbarschaften und Netzwerke



Sieger in Bonn: Mit einem Ensemble aus wohlproportionierten Baukörpern verbindet caspar.schmitzmorkramer die Themen Living und Office beim Realisierungswettbewerb „Jackie K.“ in Bonn. Quartiersplätze, die lebendige Nachbarschaften fördern. Raumbildende Innenhöfe, Grünflächen, eine Architektur, die Begegnung ermöglicht: Wir freuen uns über den Wettbewerbsgewinn des städte- und hochbaulichen Realisierungswettbewerbs „Jackie K.“ in Bonn!

Aufgabe war, einen überzeugenden Entwurf für ein Wohn-/Büroquartier zu liefern, der sich als selbstverständlicher Stadtbaustein in das gewachsene Umfeld an der Kennedyallee in Bonn-Plittersdorf einfügt. „Die Qualität dieses Entwurfes ist in mehrfacher Hinsicht vorbildlich“, beschied uns die Jury aus Stadtplanern, Architekten und Vertretern der Stadt, „die sehr gelungene, klare städtebauliche Figur fügt sich in das umgebende Quartier ein und greift die bestehende Maßstäblichkeit der Nachbarschaft geschickt auf. Der Wettbewerbsentwurf zeichnet sich durch eine qualitativ hochwertige Architektursprache aus. Insbesondere das Verhältnis der Büroarchitektur zur Wohnarchitektur ist harmonisch gelöst.“

Der Entwurf für das ehemalige Postbank Areal, das die GerchGroup erwarb, wurde von Caspar Schmitz-Morkramer mit Albert Bronder als verantwortlicher Projektleiter sowie Fabian Reckers, Eike Heidelberg, Tim Maaßen und David Schlaht umgesetzt. Für die Landschaftsarchitektur zeichnet das Büro Kraft.Raum um René Rheims. Die starke Handschrift der wohlproportionierten Bürokörper beinhaltet auch ein landschaftlich ausgereiftes Konzept: weite Grünräume mit Baumbestand ziehen sich in das gewachsene, nachbarschaftliche Umfeld.


Mehr als die Summe zweier Baukörper



Green Canyon, Bonn: Vision für das Büro der Zukunft.

Mehr Grün in die Stadt! Mit unserer Leitidee eines Green Canyons für Bonn, eines zukunftstauglichen Bürokomplexes, gelegen an der ehemaligen Bonner Regierungsmeile, gewannen wir den von der Landmarken AG ausgelobten Wettbewerb. Wir überzeugten die Jury durch zwei Baukörper, die leicht eingerückt in das grüne Herz des Quartiers blicken lassen und die „Passanten förmlich in den neuen Campus saugen“.

Städtebaulich zeigen die Baukörper Gesicht und Haltung. Auch der „hintere“ Baukörper bildet eine Front zur Godesberger Allee. Die Jury lobt das „gelungene Zusammenspiel zwischen innen und außen, das dem Siegerentwurf durch das Ausbilden zweier miteinander kommunizierender Baukörper auf dem Grundstück gelingt“. Für Spannung sorgt der diagonale Zwischenraum mit Terrassierung, begrünten Fassaden und Gräsern, Stauden und Sträuchern, die für ein gesundes Mikroklima sorgen.

Am Entwurf des Green Canyons, der unter Leitung von Rosella Alvir Grau von caspar.schmitzmorkramer entstand, haben Ayse Elmas, Jan Jermer, David Schlaht und Carlos Tinoco de Castilla mitgearbeitet. Die Landschaftsarchitektur stammt von FSWLA aus Düsseldorf. Der Entwurf wird Büro, Co-Working, Gastroflächen und Kinderbetreuung beinhalten. Bonns Stadtbaurat Helmut Wiesner lobte „diese bislang in Bonn einzigartige, innovative Bürotypologie und Architektur.“ Die sinnlichen Häuser seien ein „hervorragender Indikator für den kontinuierlichen Wandel des Bundesviertels.“


Hamburger Stadtreparatur



Görttwiete: kleinster Raum, ganz fein. Ein Altbau mit Klinkerfassade, ein Neubau mit Glasfassade und eine Aufstockung mit Dachbekleidung – das Ensemble Görttwiete zeigt, wie harmonisch unterschiedliche Entwurfsideen miteinander agieren können.

Die Geschichte ist schnell erzählt: Im Zuge einer Nachverdichtung wurden wir 2014 von der Art-Invest mit der Aufstockung und dem Neubau des Projektes Görttwiete an der Willy-Brandt-Straße in Hamburg beauftragt. Das Alte Klöpperhaus selbst, ein stattliches Kontorhaus, konnte durch unsere Sanierung schon im Jahr 2016 zu einem modernen Geschäftshaus wachsen. Der Appendix verlangte nach einer neuen Idee. Nach erfolgreicher Überzeugungsarbeit bei der Denkmalbehörde wurde er um zwei Etagen aufgestockt und um einen sechsgeschossigen, gläsernen Turm erweitert. Das Dach des Bestandsgebäudes erhielt eine mit dunklen Metallpaneelen verkleidete Fassade. Große Fenster und eine grüne Dachterrasse geben weite Blicke auf die Hansestadt. Das Ensemble, das unter Projektleiterin Nanna Busch von caspar.schmitzmorkramer mit Veronika Howe, Julian Puchmüller und Claire Silberkuhl entstand, überzeugt durch seine Lage und Wirkung besonders in der Verbindung zur historischen Stadtteilung. Ein wirkungsvolles Stück Stadtreparatur und eine Brücke, die zur Hanseatischen Stadtgeschichte führt.

Dieser Text stammt aus dem Newsletter von April 2019. Verpassen Sie keine Neuigkeiten mehr und melden sich jetzt für unseren Newsletter an.


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