Gewonnen: Zweitplatzierung im Realisierungswettbewerb „Heimatblick“



05.02.2021

caspar. gewinnt den zweiten Platz des Realisierungswettbewerbs „Heimatblick“ zum Zincoli-Kamin, ausgelobt von der Stadt Stolberg. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Künstlerpaar Berger&Berger (Paris) und Djao-Rakitine Ltd Landscape Architecture (London) entstand ein Entwurf, der Geschichte reflektiert, Augenblicke ermöglicht und Grundsteine legt – für die Zukunft von Stolberg.

Glas-, Metall- und Chemiegewerbe prägen bis heute das Stadtbild von Stolberg. So auch der nordwestliche Stadtteil Münsterbusch, heute ein Wohnstandort. Hier befindet sich das 42.200 m² große Zincoli-Gelände, für das die Stadt Stolberg einen Wettbewerb auslobte. Auf den heute brach liegenden Flächen wurde früher Zink verarbeitet und Messing hergestellt. In Zukunft soll dort ein kleinteiliges Gewerbegebiet entstehen. Auf dem heute brachliegenden, ehemals industriell genutzten Gelände soll ein kleinteiliges Gewerbegebiet entstehen. Mittendrin befindet sich ein ca. 80 Meter hoher Schornstein, der „Zincoli-Kamin“. Früher diente er der Ableitung giftiger Gase, heute verweist er nur noch auf die Industriegeschichte. Nun soll der Kamin erhalten, saniert und als Landmarke ins städtebauliche Konzept integriert werden. Auch die den Kamin umgebenden Freiräume sind zu gestalten.

Gemeinsam mit dem französischen Künstlerpaar Berger&Berger (Paris) und Djao-Rakitine Ltd Landscape Architecture (London) entwickelte caspar. ein Konzept, das Geschichte reflektiert, Augenblicke ermöglicht und Grundsteine legt – für die Weiterentwicklung des Zincoli-Geländes und der Stadt Stolberg. Entstanden ist ein dialogisches Landschaftskonzept, das aus dem Ort und vorhandenen Qualitäten hervorgeht, und eine Kunstinstallation, die respektvoll mit dem Wahrzeichen Zincoli-Kamin umgeht.

Zentral ist eine starke städtebauliche Verbindung zur Nachbarschaft mit einer klaren Ost-West-Achse. Diese verbindet das neue Gewerbegebiet mit dem dort ansässigen Museum Zinkhütter Hof. So entsteht ein aktives Gewerbe- und Kulturviertel, das Teil des Stadtlebens wird und ein starkes Gefühl von Urbanität und Gemeinschaft vermittelt. Weiterhin wird ein zentraler Platz ausgestaltet, der auf die historischen Stolberger Kupferhöfe verweist. Auch als Veranstaltungsort nutzbar, lädt der Quartiersplatz zu Begegnung und Austausch ein. Für die Bebauung wird in Anlehnung an ehemalige Fabrikgebäude ein modulares Gerüst vorgeschlagen. Hier finden Hallen und Büros Platz. Flexible Einheiten können einfach und schnell an den individuellen Flächenbedarf angepasst werden. Das Landschaftskonzept schafft um den Kamin herum einen aktiven Platz mit Bezug zum Gelände des Zinkhütter Hofs und einen ergänzenden Park.

Die Kunstinstallation schließlich degradiert den Zincoli-Kamin nicht zur Leinwand, sondern deklariert ihn selbst zum Kunstwerk. Und bringt Licht in den Kamin: Eine aufgesetzte Konstruktion aus dünnen Stahlträgern stabilisiert Reflektoren und optische Linsen, die das Sonnenlicht mit moderner Technologie über Röhren ins Untere und Innere des Kamins leiten. Ein kleines Wasserspiel in der innersten Kammer nimmt die gebündelten Sonnenstrahlen auf, bricht und reflektiert sie. Nachts wird die Fontäne mittels Leuchtmittel weiter bespielt. Spiegel leiten das Licht zur Spitze und verwandeln den Kamin zum Leuchtturm der Region Stolberg.

 

In Zusammenarbeit mit dem Künstlerpaar Berger&Berger (Paris) und Djao-Rakitine​​​​​​​ Ltd Landscape Architecture (London)
Auslober: Stadt Stolberg
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Visualisierung: caspar., ParisPictureClub, Djao Rakitine, Berger&Berger



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